1938 - 24 Stunden Rennen von Spa Francorchamps Zu Beginn des Jahres 1920 schien kein Anlass gegeben, die Ruhe des gemächlich auf einem Hügel nahe des Hohen Venns gelegenen Dorfes Francorchamps zu stören. Wenn sich da nicht, eines schönen Sommertags, zwei in Motorsportkreisen wohlbekannte Persönlichkeiten, der Direktor der Zeitung "La Meuse", Jules de Thier, und der Vorsitzende der Sportkommission des R.A.C.B., Henri Langlois Van Ophem, im Hotel des Bruyères einquartiert und die Idee geschmiedet hätten, die Strassenverbindungen der Orte Francorchamps, Stavelot und Malmedy zu nutzen, um eine Autorennstrecke zu konzipieren. Umso mehr, als diese Strassen in der hügeligen und grünen Ardennenlandschaft auch viele gradlinige Strassenteile aufwiesen, die hohe Geschwindigkeiten erlaubten. Zudem befand sich ganz in der Nähe der wegen seiner Thermalbäder auch international bekannte Kurort Spa, wo bereits seit mehreren Jahren erfolgreiche Automobilrennen stattfanden. Die neue Strecke schien somit zahlreiche Vorteile aufzuweisen die zum Erfolg führen könnten und gleich wurde für das darauf folgende Jahr ein Rennen eingeplant. Leider konnte dieses für August 1921 vorgesehene Autorennen mangels genügender Teilnehmerzahl nicht stattfinden. Es war in der Tat alles vorbereitet, aber nach Anmeldeschluss hatte sich nur ein einziger Rennfahrer auf der Teilnehmerliste eingetragen. So wurde die Rennstrecke schlussendlich von den Motorradfahrern eingeweiht und das Autorennen wurde auf 1922 verschoben. 1924 wurden zum ersten Mal die berühmten 24-Stunden von Francorchamps durchgeführt, nur ein Jahr nach dem gleichnamigen Rennen in Le Mans. Das erste wirklich große Rennen für Einsitzer, der Große Preis von Europa, das auch international Anklang fand, hat 1925 stattgefunden. Sieben Rennwagen waren am Start und Sieger wurde der berühmte Fahrer Antonio Ascari auf Alfa Romeo. In der Zeit der mitzwanziger Jahre bis kurz vor dem 2. Weltkrieg bestand das Wettkampfprogramm der Rennstrecke im Wesentlichen aus dem Grossen Preis für Motorräder und den prestigeträchtigen Autorennen, die 24 Stunden von Francorchamps und der große Preis von Belgien. Auch der Streckenverlauf änderte sich in dieser Zeit sehr wenig im Verhältnis zum Beginn. Dann jedoch kam die große Neuerung des Jahres 1939, als in Francorchamps eine einzigartige, künstlich angelegte Kurve mit Namen "Raidillon" geschaffen wurde. Dieses Hindernis war dazu bestimmt, mit sehr hoher Geschwindigkeit durchfahren zu werden und ließ bereits erahnen, welche Zukunftsperspektive die Macher der Rennstrecke im Visier hatten: sie sollte zu einer der schnellsten in Europa werden, im Gegensatz zu der Eifelstrecke bei ihren deutschen Nachbarn, die zwar auch sehr spektakulär ist, wegen der vielen Kurven aber zu den langsamsten gehört. Während sieben langer Jahre war der Rennbetrieb dann auf Grund der Kriegsereignisse, die auch die Ardennen nicht verschont haben, unterbrochen. Erst 1947 konnten die Rennaktivitäten im Eau Rouge-Gelände wieder aufgenommen werden. (Quelle: Circuit de Spa Francorchamps) Am 10.07.1938 startete Ralph Roese mit Co-Pilot Max von Schaumburg-Lippe zu einer grandiosen internationalen Erfolgsfahrt. In einer Zeit von 24:00:52,000 fuhren sie 180 Runden mit insgesamt 2996,632 km !! und siegten überlegen in der 2-Literklasse. |
1939 - 24 Stunden Rennen Le Mans Das Rennen 1939 war das letzte 24-Stunden-Rennen von Le Mans vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939. Bugatti hatte – nachdem das französische Automobilunternehmen 1938 wegen technischer Probleme auf eine Teilnahme verzichtet hatte – seine Rückkehr nach Le Mans angekündigt. Offiziell wurde der 3,3-Liter-57C Tank vom Le-Mans-Sieger des Jahres 1937 Jean-Pierre Wimille gemeldet, dahinter stand jedoch das Werk aus Molsheim mit seiner gesamten Logistik. Insgesamt kamen 25 Fahrzeuge aus Frankreich, darunter Werkswagen von Delahaye, Delage und Talbot. Anthony Lago hatte 4,5-Liter-Grand-Prix-Rennwagen so umrüsten lassen, dass sie jetzt dem Reglement von Le Mans entsprachen. Die Adlerwerke brachten eine ihrer Trumpf-Rennlimousinen an die Sarthe. Der Wagen erhielt einen neuen 2,5-Liter-Motor, wurde aber im Training bei einem Unfall so zerstört, dass auf eine Teilnahme am Rennen verzichtet werden musste. Die deutsche Automobilindustrie wurde durch BMW repräsentiert; das Münchner Unternehmen brachte drei Werks-BMW 328 nach Le Mans. (Quelle: Wikipedia) Am 18.06.1939 startete Ralph Roese mit Co-Pilot Paul Heinemann eine weitere internationale Erfolgsfahrt mit seinem BMW 328. Die beiden Piloten erreichten nach 24 Stunden, 230 Rennrunden und gefahrenen 3106,969 km den 2. Platz in der 2-Liter Klasse der Sportwagen und den 7. Platz im Gesamtklassement. |
1939 - Küstenrennen Tobruk - Tripolis/Lybien Corsa Sulla Litoranea 1939 gab es keine Mille Miglia mehr. 1938 verbot die italienische Regierung nach einem schweren Unfall bei der Mille Miglia das Rennen für das kommende Jahr auf öffentlichen Strassen. Das Langstreckenrennen Tobruk-Tripolis am 26.03.1939 erstreckte sich mit rund 1500 km fast über die Länge der Mille Miglia. Rund ein Drittel der Strecke bestand aus geraden Hochgeschwindigkeitspisten. Bei dieser "Corsa Sulla Litoranea" gelang BMW zwar angesichts der fast doppelt so starken neuen Alfa Romeo 6C 2500 mit Doppelkompressoren kein Gesamtsieg, wohl aber ein Achtungserfolg: Mit nur 1,2 km/h geringerer Durchschnittsgeschwindigkeit als der Sieger fuhr der schnellste BMW 328 Roadster Start Nr. 60 auf Platz 2 (Briem/Holschuh) die beiden anderen BMW 328 belegten die Plätze 5 Start Nr. 62 (Roese/Schaumburg-Lippe) und Platz 6 Start Nr. 58 (Heinemann/Richter). Ankunft in Tripolis 1939 |